SV Überroth - VfR Otzenhausen 1:0 (1:0)

22. Spieltag

SV Überroth - VfR Otzenhausen  1:0 (1:0)

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Keltischer Ringwall durchbrochen!

Nach drei eher wenig überzeugenden Auftritten inklusive Punktverlust gegen den VfB Theley stand der SVÜ im Heimspiel gegen den Verfolger aus Otzenhausen zwar unter Zugzwang, aber glücklicherweise auch merklich unter Strom. In Abwesenheit mehrerer Stammspieler schickte Andy Ludwig seine Schützlinge personell erneut leicht verändert ins Rennen um den Relegationsrang. Der Freund offener Sportwagen und geschlossener Defensivreihen mahnte angesichts der tabellarischen Nachbarschaft sowie der Hinspielniederlage und im Wissen um den jugendlichen Übermut der ihm anvertrauten Hobbykicker zur Geduld. Rasch wurde klar, dass man diesen Langmut gegen aggressive Gäste auch benötigen würde. Allerdings hielten die Bohnentalkicker angeführt vom gut aufgelegten Mittelfeldtrio Besch-Lambert-Scheid entschlossen dagegen und erspielten sich zunehmend ein Übergewicht. Nach dem Abpfiff legte Spielmacher David Scheid spontan Zeugnis über die Harmonie der zentralen Kreativgeister ab und diktierte den wartenden Journalisten in die Notizbücher: „Heute hab ich Lampe mal gezeigt, wie man die 10 spielt. Aber er ist ja noch jung und kann vom Besten lernen.“ Auf dem Platz schickte er zuvor mehrmals seinen Gegenspieler in den April und seine Mitspieler auf die Reise. Die beliebtesten Abnehmer waren die Turbo-Booster Matze Becker und Jens Frank, deren Dynamik häufig Löcher in die vielbeinigen Fangnetze der Otzenhäuser riss. Aus einer solchen Aktion resultierte auch die beste Chance der Hausherren, als Jens Frank nach einem Becker-Zuspiel umsichtig Strippenzieher Steven Lambert einsetzte, dessen Schlenzer aus 16 Metern sein Ziel jedoch haarscharf verfehlte. Traditionell waren zudem die Standards der Gastgeber stete Quelle von Torgefahr. So brachte auch eine kurze Eckballserie kurz vor dem Pausenpfiff die verdiente Führung: Zunächst wurden noch die Versuche von Yannic Sick und Matthias Backes jeweils auf Kosten weiterer Ecken abgewehrt, bevor der Kapitän dem Innenverteidiger in wilder Entschlossenheit und seherischer Vorahnung gefühlvoll ins Ohr brüllte: „Jetzt schädeln wir das Ding endlich rein, so wie Hu [gemeinsames Idol, Anm. d. Red.] früher!“. Als Andreas Zangerle die Pille anschließend präzise auf das perfekt frisierte Spielführerhaupt zirkelte, sollten sich diese vorösterlichen Worte erfüllen.

Nach dem Seitenwechsel kämpften die Hausherren kurzzeitig mit einigen Umstellungen der Gäste, hielten sich aber dank rigoroser Defensivarbeit und einer starken Parade von Freizeit-Rapper Tim „GoalfunkMC“ Kirsch schadlos. Der Schlussmann lieferte ein fehlerfreies Debüt in der ersten Mannschaft ab, erhob jedoch trotz einer 100%-weiße-Weste-Quote keinerlei (öffentliche) Ansprüche. Insbesondere Sturmführer Jens Frank brachte seine Farben (Blau und Weiß) mit seinem stets aufs Neue bewundernswerten Vollkontakt-Einsatz wieder auf Kurs. Zwar schlug der SVÜ aus den weiteren Gelegenheiten leider kein Kapital mehr, aber aufgrund einer geschlossen starken Mannschaftsleistung konnte man den Kontrahenten bis zum Abpfiff vom eigenen Tor fernhalten und so am Ende eminent wichtige drei Punkte sichern, die durchaus gebührend gefeiert wurden. Diesen knappen Vorteil im Kampf um Platz zwei gilt es nun am Ostermontag im Bohnentalderby zu verteidigen.

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Startelf:

Tim Kirsch - Yannic Sick (C), Matthias Backes, Andreas Zangerle, Peter Jaumann - Tobias Besch, Steven Lambert - Matthias Becker, David Scheid, Yannic Bruns - Jens Frank

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Eingewechselt:

Yannik Veauthier für Matthias Becker,

Matthias Treib für Steven Lambert,

Marcel Haupenthal für Yannic Bruns,

Patrick Quasten für Jens Frank

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Tor:

1:0 - Yannic Sick (44. Minute)