SV Überroth - SG Bostalsee 3:1 (1:0)

 

 

8. Spieltag

SV Überroth - SG Bostalsee  3:1 (1:0)

 

 

Nachdem der SVÜ in der Vorwoche beim Tabellenführer in Wolfersweiler trotz Führung und guter erster Hälfte noch ein Ausrufezeichen verpasst hatte, boten die Bohnentalkicker am vergangenen Sonntag dem Tabellenzweiten vom Bostalsee über die komplette Spielzeit Paroli und fuhren so den ersten Sieg seit dem ersten Spieltag ein.

Dass es dazu kam, war nicht zuletzt dem taktischen Geschick des Timo H. (36) geschuldet. Der fußballbegeisterte Familienvater ordnete das limitierte Spielermaterial klug neu und ließ seine Schachfiguren (überwiegend Bauern) im Pep-artigen 4-1-4-1 antreten. Er verzichtete jedoch auf die Tiki-Taka-Forderung, um die Knappen im Kader nicht vollends zu traumatisieren. Damit sich auch die BVB-Anhänger irgendwo wiederfinden konnten, impfte der Spielertrainer seinem Team zudem nachhaltig die Klopp’sche „Lust aufs Gewinnen“ ein. Auch dank dieser Gabe, die unterschiedlichen Lager zusammenzuführen, ist die „Alternative für Überroth“ an diesem Wahlsonntag über die 3-Punkte-Hürde geklettert. In Kapitän Maxi Dörr erkannte er das Kettenhundige eines Gennaro Gattuso und stattete ihn mit dem Sonderauftrag „Spielmacher-Zerstören“ aus. Diesem kam die Fußballer gewordene Pferdelunge mit einer destruktiven Genialität zum Zungeschnalzen nach. Auch die übrigen zehn Hinsberger-Mannen setzten die Vorgaben des Trainers konzentriert und leidenschaftlich um, so dass die spielstarken Gäste im ersten Durchgang nicht zur Entfaltung kamen. Die Defensive hielt im Verbund mit den immer wieder aushelfenden Achtern (Schöne neue Welt!) Bastian Backes und Yannik Veauthier jedem Angriff der Bostalauswahl stand. Auch im Vorwärtsgang traf die Hinsberger-Marschroute voll ins Schwarze: Der Spielertrainer selbst konnte als durch und durch echte Neun stets 66,67% der Dreierkette des Gegners beschäftigen und eröffnete so auf den Schwachstellen dieser Defensivformation, den Außenbahnen, regelmäßig Räume für die sehr umtriebigen Flügelspieler Marcel Haupenthal und Jannick Heinrich. Letzterer erwischte einen absoluten Sahnetag, sorgte mit dynamischen Dribblings immer wieder für Gefahr und brachte die Hausherren mit dem Pausenpfiff nach einer beherzten Veauthier-Vorlage mit einem überlegten Abschluss ins lange Eck in Führung.

Wie eingangs erwähnt ging den Blau-Weißen an diesem Spieltag nach dem Seitenwechsel nicht die Puste aus. Die Hinsberger-Elf stand weiterhin sehr stabil in der Abwehr und ließ nur äußerst selten Torchancen zu. Allerdings nutzte die SG „Best of Bostalsee“ eine dieser Raritäten per Sonntagsschuss sehenswert zum etwas glücklichen Ausgleich. Doch der SVÜ zeigte Moral und ließ sich von diesem Rückschlag trotz der Negativerlebnisse der vergangenen Wochen nicht verunsichern. Besonders Maximilian Dörr und Bastian Backes wurden in dieser Phase ihrer Kapitänsverantwortung gerecht und hielten die Mannschaft auf Kurs. Letztlich war es jedoch wieder der an diesem Tag schlichtweg überragende Heinrich II., der die Hausherren mit seinem zweiten Tor erneut in Führung brachte und uns die Abwesenheit von Kameras im Großwiesstadion schmerzhaft bedauern ließ: Denn zunächst ließ er im Dribbling seine beiden Bewacher wie Vertreter der Betriebsmannschaft des Center Parcs aussehen, um anschließend das Leder vom linken Strafraumeck per spiegelverkehrtem Arjen-Robben-Gedächtnisschuss in den langen Winkel zu zirkeln. „Achtzehn lange Jahre mühsamer Erziehungsarbeit haben sich endlich gelohnt…“ dachte sich da wohl Heiner Senior mit latentem Stolz am Spielfeldrand. In der Folge drückten die Gäste nochmal aufs Tempo und Keeper Jochen Müller musste seinen Vorderleuten gleich zweimal mit starken Paraden den knappen Vorsprung festhalten. Nach einem Platzverweis für einen SG-Spieler und kurz darauf auch für seinen Vorgesetzten in der Coaching-Zone wurde die Schlussphase immer hektischer. Für die endgültige Entscheidung sorgte Dr. Penalty Bastian Backes in der Nachspielzeit gewohnt nervenstark in seiner Spezialdisziplin, nachdem Yannik Veauthier nach Zusammenspiel mit Yannic Bruns und David Scheid im Strafraum nur noch per Foul am Torabschluss zu hindern war. Der Schlusspfiff des Unparteiischen ging kurz darauf im vielstimmigen blau-weißen Jubel unter. Dank einer derart geschlossen starken Leistung - abgerundet mit dem einen oder anderen individuellen Highlight - ging der SVÜ als unerwarteter, aber sicherlich verdienter Sieger vom Platz.

 

Startelf:

Jochen Müller - Markus Rau, Roman Magard, Matthias Backes (LaBa), Yannic Bruns - Maximilian Dörr (C) - Jannick Heinrich, Bastian Backes, Marcel Haupenthal, Yannik Veauthier - Timo Hinsberger

 

Eingewechselt:

Christian Ugla, David Scheid, Michael Bauer

 

Tore:

1:0 - Jannick Heinrich (45. Minute)

2:1 - Jannick Heinrich (66. Minute)

3:1 - Bastian Backes (FE, 90. Minute)