SV Überroth - SG Nk/Nahe-Selbach 0:0 (0:0)

 

2. Spieltag

SV Überroth - SG Nk/Nahe-Selbach  0:0 (0:0)

 

 

Die Wirkung der letzten Endorphin-Ausschüttung nach dem Auftaktsieg in Primstal hatte sich gerade erst verflüchtigt, als sich die Blutbahnen der Hinsberger-Mannen schon wieder mit Adrenalin füllten. Der Grund dafür war die hochambitionierte SG Neunkirchen/Nahe-Selbach, die nur vier Tage später zum ersten Heimspiel der Saison im Großwiesstadion gastierte. Mit Michael Schuh und Maximilian Dörr erwiesen sich zwei zentrale Säulen der Mannschaft verletzungsbedingt leider als porös und wurden – ganz im Sinne eines katholischen Feiertages – durch den doppelten Christian (Schmitt und Kirsch) ersetzt.

Gegen die im Bezirksliga-untypischen 3-4-3 agierenden Gäste musste der SVÜ von Beginn an großen Laufaufwand betreiben. Dadurch gelang es zunächst aber nicht nur, die Kreise des sehr agilen Sturmtrios der SG durch aufmerksames Verschieben im gesamten Defensivverbund stark einzuschränken, sondern auch selbst durch gezielte Offensivaktionen Gefahr zu entfalten. Jannick Heinrich und Christian Kirsch konnten so von beiden Seiten aus für erste Torchancen sorgen. Unglücklicherweise musste Spielertrainer Timo Hinsberger aufgrund einer Muskelverletzung schon früh das Feld verlassen. Für ihn kam Yannic Sick in die Partie. Im Verlauf der ersten Halbzeit nahm die Durchschlagskraft der Angriffsbemühungen der Hausherren kontinuierlich ab. Das lag weniger am eigenen Offensivpotenzial als an den sich stetig steigernden Gästen, die von Minute zu Minute sicherer und zielstrebiger kombinierten, so dass sich das SVÜ-Mittelfeld inklusive der Kreativzentrale häufiger als gewollt in rustikaler Abwehrarbeit ergehen musste. Da die SG gegen diese kollektive Verteidigung bis zum Pausenpfiff kein Mittel fand und auch die Nadelstiche des SVÜ nicht von Erfolg gekrönt waren, ging es tor-, aber angesichts des flotten Spiels mitnichten trostlos in die Kabine.

In einer spontanen Hommage an den Jahrhundertsommer passte die Hinsberger-Elf im zweiten Durchgang ihr Spiel prinzipiell der Sonne an und stand gen Abend immer tiefer, jedoch mit einem essentiellen Unterschied (Spoiler-Alarm): sie ging am Ende nicht unter. Doch der Reihe nach. Personell unverändert und mit ungebrochener Motivation wechselten beide Teams die Seiten. Für die zahlreich ins blau-weiße Wohnzimmer gepilgerten Zuschauer bestand mit zunehmender Spieldauer die Gefahr einer Nackenstarre, da sich das Spielgeschehen beinahe gänzlich in der gastgebenden Hälfte ereignete. Allerdings setzte sich der SVÜ, unter tatkräftiger Hilfe der eingewechselten Roman Magard und Matthias „KuBa“ Backes, weiterhin erfolgreich und mit großer Leidenschaft zur Wehr. Die Defensive hielt auch dank einer tadellosen Vorstellung von Keeper Jochen Müller und seiner angetrauten Viererkette dem nun beinahe permanenten Druck der Gäste stand. Diesen Belagerungszustand konnte der SVÜ zwar nur vereinzelt, dann aber umso gefährlicher durchbrechen. Zunächst schloss der erneut starke Jannick Heinrich ein schönes Solo aus halblinker Position mit einem satten Pfostenschuss ab. Viele sehen in ihm schon einen Heiner mit Haupthaar. „Last man stürming“ Christian Kirsch scheiterte nach einem überlegten Schmitt-Zuspiel Mitte der zweiten Hälfte aus spitzem Winkel. Kurz darauf erinnerte Bastian Backes die Zuschauer mit einem ansatzlosen Lattenkracher wirkungsvoll an seinen Ehrentitel „BumBum“. Der unermüdliche Vize-Kapitän hatte nach klugem Zusammenspiel mit seinem ebenfalls stark aufspielenden Co-Sechser Christian Schmitt wenige Minuten vor dem Abpfiff auch die letzte Torchance, die die SG-Abwehr jedoch vereiteln konnte.

Am Ende dieser leidenschaftlich geführten Partie stand ein gerechtes Remis mit dem Zusatz "0 zu 0 der besseren Sorte", das sich der SVÜ mit einer beherzten Vorstellung aller 14 Akteure redlich verdient hatte.

 

Startelf:

Jochen Müller - Markus Rau, Matthias Backes (LaBa), Christian Schmitt, Yannic Bruns - Bastian Backes, Andreas Zangerle - Jannick Heinrich, Yannik Veauthier, Christian Kirsch - Timo Hinsberger

 

Eingewechselt:

Yannic Sick, Roman Magard, Matthias Backes (KuBa)

 

Tore: -