SG Scheuern/Steinbach/Dörsdorf - SV Überroth 0:3 (0:1)

13. Spieltag

SG Scheuern/Steinbach/Dörsdorf - SV Überroth  0:3 (0:1)

Ü

Da es aufgrund der Diaspora des SVÜ seit Jahren allenfalls zum „kleinen Derby“ mit dem unmittelbaren Nachbarn kommen konnte, war am vergangenen Sonntag die Freude bei Ballsportlern, Fans und Funktionären umso größer: die beiden beliebtesten Fußballmannschaften des Bohnentals standen sich endlich wieder in einer offiziellen Partie der Karlsberg Bezirksliga gegenüber! Allerdings besaß diese historische Abstinenz ebenso wie die Tatsache, dass Überroth aktuell sowohl geographisch als auch tabellarisch den Norden besetzt, keinerlei sportliche Bedeutung für den Bohnental-Classico.

Nachdem der Ü-Elf in den beiden Wochen zuvor zunächst die Souveränität und schließlich bereits vor dem Anpfiff durch die Verletzung von Steven Lambert auch noch der Abwehr-Consigliere abhanden gekommen waren, tat sich die auf mehreren Positionen neu sortierte Mannschaft zu Beginn schwer. Die Hausherren erwiesen sich an ihrem Erstwohnsitz anfangs als deutlich ortskundiger und fanden so dank Überzahl im Zentrum zielsicher den Weg vors Tor, während sich die Gäste in der Gegenrichtung regelmäßig verliefen und lediglich in der Ruhe der Standardsituationen über die Schädel von Kapitän Tobias Besch und Thomas Maldener für Gefahr sorgten. Dass daraus kein Rückstand resultierte, hatte die Höwer-Truppe einerseits dem solide montierten Gebälk und andererseits ihrem herausragenden Schlussmann Dennis Kirsch zu verdanken, der als höflicher Gast den ihm angebotenen Kasten nicht gleich verunreinigen wollte. So sollte sich zur Begeisterung der Blau-Weißen die fußballbiblische Weisheit von der „Rache der vorne nicht gemachten Dinger“ wieder einmal bewahrheiten: In der 32. Minute reagierte der Kirsch-Kraken nach seiner inzwischen dritten Glanztat auf der Linie gedankenschnell, leitete den Konter über „Gassa“ Staub ein, der energisch eine Schneise des Willens durch das Mittelfeld schlug und per feinem Pässchen den wiedergenesenen Christian Hero auf die Reise schickte, der aus halbrechter Position für die kalte Dusche sorgte. Nach dieser etwas glücklichen Führung verlief das Bruderduell bis zur Pause – wie man es aus dem familiären Umfeld kennt – angemessen aggressiv, aber fruchtlos.

Nach dem Seitenwechsel gelang den Großwies-Kickern ein Start nach Maß, weil Raphael Junker mit Fortuna und Pythagoras gleichzeitig im Bunde war und das Leder aus 16 Metern im exakt richtigen Winkel über den Rücken seines Sturmpartners gegen die Laufrichtung des Keepers ins Tor beförderte, sodass dieser nur noch die Tangente an den Ball zeichnen konnte. Im Anschluss kontrollierte die Mannschaft weitgehend das Spiel, weil sie nach einer taktischen Umstellung das Mittelfeld zurückerobern und in der Folge auch die defensive Ordnung stärken konnte. Für die Entscheidung in einer leidenschaftlich, aber stets fair geführten Partie sorgte schließlich erneut CH7, der dank goldenem Riecher einen Steilpass von Dennis Kirsch noch vorm Strafraum erschnüffelte, seinen Bewacher abschüttelte und den Torwart eiskalt verlud.

Fazit: Der SVÜ gewinnt dank großer Effizienz im Sturm, einer Mauer zwischen den Pfosten und einer kämpferisch überzeugenden Mannschaftsleistung die Neuauflage des Derbys und behauptet damit die Tabellenführung. Neutrale Zuschauer könnten anmerken, dass der Sieg um einen Treffer zu hoch ausfiel, aber solche waren am Sonntag beim besten Willen nicht auszumachen.      

 

Ü

Startelf:

Dennis Kirsch - Yannik Veauthier, Thomas Maldener, Noah Junker, Alexander Wilhelm - Jan Backes, Pascal Staub, Tobias Besch (C), Stefan Höwer - Raphael Junker, Christian Hero

Ü

Eingewechselt:

Marcel Haupenthal für Jan Backes (67. Minute),

Matthias Becker für Christian Hero (87. Minute),

Timo Friedrich für Raphael Junker (89. Minute)

Ü

Tore:

0:1 - Christian Hero (32. Minute),

0:2 - Raphael Junker (49. Minute),

0:3 - Christian Hero (69. Minute)