SV Überroth - FSV Jägersburg 3 3:1 (0:0)

3. Relegationsspiel zum Aufstieg in die Bezirksliga

SV Überroth - FSV Jägersburg 3  3:1 (0:0)

Ü

Was für eine Woche! Nachdem der SVÜ mit AGS-Siegen gegen den FC Lautenbach II und den SV Stennweiler die ersten beiden Runden im Aufstiegspoker des SFV-Casinos souverän überstanden hatte, wartete am vergangenen Mittwoch der FSV Jägersburg III am Final Table der „Best-of-Seven“ Saar-Relegation-Series. Schauplatz des entscheidenden Duells war der Endlosrasen des FC Oberkirchen, der angesichts der Vereinsfarben Blau-Weiß bzw. Violett an diesem Tag bewusst in neutralem Grün gehalten wurde.

Personell konnten sich Stefan Höwer und Thomas Maldener nicht nur auf den 40-beinigen Kader, sondern insbesondere auch auf den 400-kehligen Anhang verlassen, der der ohnehin schon unglaublichen Unterstützung in den ersten beiden Runden die Krone aufsetzte! Spannung und Vorfreude waren förmlich greifbar, die Erwartungshaltung riesig. Spätestens als Bohnental-Messias Thomas in der Kabine auch noch per Meistermannschaftsfotogestützter Motivationsansprache (#classof93) Wasser in reinsten Willen verwandelte, fanden seine Jünger zum Glauben an den Aufstieg. Die Dimension der Partie wurde den zahlreichen Pilgern am Rande des Spielfelds nicht zuletzt dadurch bewusst, dass der Anstoß – wie jüngst in Berlin oder München – wegen eines Starauftritts verzögert wurde: Durch die Ankunft des eigens mit dem Tourbus angereisten Gesangvereins „atonale Goldkehlchen“ Überroth unter Leitung von Dynamo Tresen erfolgte der Anpfiff satte 3 Minuten später. Dann rollte endlich der Ball.

Die Höwer-Maldi-Truppe begann mit Relegations-gestähltem Selbstbewusstsein und versuchte die unendliche Weite des Geläufs zunächst mit Flugbällen hinter die Viererkette zu nutzen. Dies gelang bis zu einer taktischen Umstellung des physisch sehr präsenten Gegners zwar durchaus zuverlässig, aber die größte Torgefahr ging stets von eigenen Standards aus. Angesichts der entscheidenden Größenvorteile der Bohnentalkicker geht an dieser Stelle nochmal ein herzlicher Dank an alle Mütter und Großmütter der Akteure, die die Lufthoheit mit ihrer Liebe zur Vollkost erst ermöglicht haben. Defensiv konnte die Mannschaft die Jägersburger Sturmwiesel dank guter Abstimmung und energischem Zweikampfverhalten in Schach halten und fand nach Ballgewinnen meist spielerische Lösungen. Nach einer halben Stunde musste der SVÜ jedoch bereits zum ersten Mal wechseln: Sechser Sebastian Koch, in den letzten Spielen in bestechender Form, hatte sich schwer am Knie verletzt und wurde durch Toupet-Träger Yannik Veauthier positionsgetreu ersetzt (Privatpatient „Koffer“ begab sich kurz darauf in die fähigen Hände des spanischen Spezialisten Rey de la Cerveza und befindet sich nach erfolgreicher Pils-Kur auf dem Wege der Genesung). Trotz beständiger Überlegenheit und guter Gelegenheiten – u.a. einem indirekten Freistoß aus 8 Metern – sollte bis zum Pausenpfiff kein Treffer gelingen.

Nach dem Seitenwechsel betrieb die Ü-Elf erneut sehr hohen Aufwand und lief angetrieben von der mehr als finalwürdigen Atmosphäre weiter an. In der 51. Minute entlud sich die angestaute Spannung endlich in einer wahren Explosion der Gefühle: Wie ein Blitz fand auch die dritte Flanke einer Eckballserie den höchsten Punkt im Strafraum, die gefährlichste Stirn des Bohnentals, den Schädel von Thomaso Maldini, der das Leder gegen die Laufrichtung des Keepers zur ekstatisch gefeierten Führung ins kurze Eck beförderte. Die darauffolgende Unruhe in den Reihen des FSV Jägersburg nutzten die Höwer-Jungs gleich zum Doppelschlag: Steven Lambert, Fuchs und alter Hase in Personalunion, erkannte, dass der Schlussmann noch nicht richtig positioniert war, und hob einen Freistoß aus 18 Metern derart eiskalt über die Mauer in die Maschen, dass er sich spontanen Gefrierbrand an der Schnauze zuzog. Zwar erholte sich der FSV rasch vom zweiten Gegentreffer, konnte die weiße Weste von Jochen Müller allerdings immer noch nicht beflecken. Der nun etwas zurückgezogener agierende SVÜ setzte in dieser Phase mehrere gefährliche Konter über den spiel- und lauffreudigen Triple-H-Sturm (Höwer-Herrmann-Hero). Dieser setzte in der 71. Minute zum Finisher Move „Sharpshooter“ an: Stefan Höwer schickte Christian Hero in den Ring, der in der Mitte Max Herrmann an den Zug brachte, der wiederum per sattem Drehschuss zum 3 zu 0 einhämmerte. Wer dachte, dieser Nadelstich hätte den Jägersburger Aufstiegsballon platzen lassen, lag ebenso falsch wie ein Nudist an saudi-arabischen Stränden, da der FSV mit einem unhaltbaren Schlenzer von der Strafraumkante in der Schlussphase die Arbeitstemperatur nochmal ordentlich erhöhte. Allerdings gelang es dem SVÜ auch dank der leidenschaftlichen Unterstützung von außen und dem großen Ziel vor Augen, mit vereinten Kräften die finale Offensive abzuwehren. Der erlösende Schlusspfiff trat einen Platzsturm der Liebe los, untermalt von blau-weißem Stadion-Nebel und lieblichem Gesang flossen Tränen und Bier völlig unkontrolliert. Die grenzenlose Jubelorgie wurde am späteren Abend noch in den Dark Room (Sportheisi) verlegt, wo die SVÜ-Gemeinde bis in die Morgenstunden den geilsten Verein der Welt, die Erfindung des Amateurfußballs und das Leben an sich pries.

Heja SVÜ!!!!

Wir bedanken aufs Schärfste bei allen Fans, Unterstützern, Masseuren, Ärzten, Frauen/Freundinnen/Gespielinnen, Vorgesetzten, Gastronomen und Tankstellen, die uns durch die Saison getragen haben!

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Startelf:

Jochen Müller - Alexander Wilhelm, Thomas Maldener, Steven Lambert, Yannic Sick (C) - Marcel Haupenthal, Tobias Besch, Sebastian Koch, Christian Hero - Max Herrmann, Stefan Höwer

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Eingewechselt:

Yannik Veauthier für Sebastian Koch (35. Minute),

Raphael Junker für Marcel Haupenthal (58. Minute),

Matthias Backes für Christian Hero (89. Minute),

David Scheid für Stefan Höwer (90. Minute)

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Tore:

1:0 - Thomas Maldener (51. Minute),

2:0 - Steven Lambert (56. Minute),

3:0 - Max Herrmann (74. Minute)

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Viva la Relegacion