SV Überroth - SG Bostalsee 2 9:0 (5:0)

28. Spieltag

SV Überroth - SG Bostalsee 2  9:0 (5:0)

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Rasen, Sonne, Fans und Freibier schufen am vergangenen Sonntag den perfekten Rahmen für das letzte Heimspiel der Saison. Traditionell werden bei dieser Gelegenheit auch die Abgänge offiziell im Mittelkreis verabschiedet. Aufgrund technischer Probleme (Windows-Fehlermeldung 407: Tränen auf der Tastatur) sei jedoch an dieser Stelle auf ein separates Saisonfazit verwiesen.

In diesem Sinne emotional aufgewühlt gingen die Bohnentalkicker mit dem unbedingten Willen in die Partie, den bald schmerzlich Vermissten einen würdigen Ausstand im Großwiesstadion zu bescheren. Nach einer spontanen Gedenkminute verfolgte der SVÜ dieses Ziel mit größter Entschlossenheit. Energischen Ballgewinnen folgten immer wieder schnelle Angriffe. Die zentralen Ballverteiler um den bestens aufgelegten Kreativbrummkreisel David Scheid fanden häufig Lücken in der SG-Abwehr und setzten das letztlich sechs Tore schwere Offensivtrio Veauthier/Heinrich/Becker effektiv in Szene. Bereits nach 5 Minuten klingelte es zum ersten Mal: Yannik Veauthier tänzelte ungewohnt leichtfüßig über den linken Flügel, verlor auch nach einem strafstoßwürdigen Foul nicht den Rhythmus und schlenzte die Pille sanft ins lange Eck zur Führung. Die nächste Gelegenheit nutzte Speerspitze Jannick Heinrich nur wenig später ausgebufft zum 2 zu 0. Als sich dann auch noch Yannic Sick nach einem Besch-Freistoß in ungeahnte Höhen schraubte, um von dort schulbuchmäßig einzunicken, war schon eine kleine Vorentscheidung gefallen. Sobald das Leder zügig über mehrere Stationen durch die blau-weißen Reihen lief, brannte es vorm Gästegehäuse heller als am 1. Mai in Berlin-Kreuzberg. Nach dem ersten Viertel erhöhte der wie entfesselt aufspielende Yannik Veauthier, der seinen glücklichsten Tag erlebte seit Arjen Robben im August 2009 kopfhautbetonte Frisuren auf deutschen Sportplätzen wieder salonfähig gemacht hatte, per Abstauber auf 4 zu 0. Den Schlussstrich unter eine turbulente erste Halbzeit zog „The unstoppable Heiner“: Da seine Synapsen ebenso gut ausgebildet sind wie seine Muskelfasern, reagierte er nach einem verunglückten Rückpass am schnellsten, umwieselte den Keeper und schob zum Pausenstand ein.

Nach dem Seitenwechsel ließen die Hausherren nicht nach und erspielten sich weiterhin beste Gelegenheiten. Zum nächsten Treffer bedurfte es aber eines echten Edeljokers: Denn Yannic Sick zuckerte dem wenige Augenblicke zuvor eingewechselten Jan Geldermans in der 60. Minute ein Schmankerl von einer Flanke in den Fuß, das dieser per Fredi-Bobic-Gedächtnis-Direktabnahme mit einem Happs verspeiste. Beim 7 zu 0 überraschte Flügelflitzer Matthias Becker seine Gegenspieler und nicht zuletzt sich selbst, als er das Leder mit einer herrlichen links-rechts-links Kombination aus kürzester Torentfernung in die Maschen murmelte. Nachdem der – wie schon so oft im blau-weißen Trikot – überragende Jannick Heinrich in der Schlussphase seinen Dreierpack derart routiniert schnürte wie eine erfahrene Tänzerin im Moulin Rouge ihre Corsage, schlug noch einmal die Stunde von Spielmacher David Scheid: Ganz Ehrenmann ließ er seiner Anregung „Du kannst mir das Ding auch einfach querlegen und ich schieß ihn rein“ auch Taten folgen und strahlte eine Freistoßablage von Sicki aus 22 Metern humorlos passgenau ins lange Eck.

Nach dem ebenso sehenswerten wie verdienten Kantersieg, der noch lange bejubelt und gefeiert wurde, geht die Ludwig-Elf nun voller Selbstvertrauen ins letzte Saisonspiel gegen Sitzerath, wo es die Chance auf den Relegationsrang mit einem eigenen Sieg zu wahren gilt! #hausaufgabenmachen

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Startelf:

Jochen Müller - Bastian Backes (C), Roman Magard, Matthias Backes, Yannic Sick - Tobias Besch, Timo Friedrich - Yannik Veauthier, David Scheid, Matthias Becker - Jannick Heinrich

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Eingewechselt:

Jan Geldermans für Tobias Besch,

Peter Jaumann für Matthias Backes,

Christopher Scholl für Timo Friedrich,

Yannic Bruns für Yannik Veauthier

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Tore:

Jannick Heinrich (3), Yannik Veauthier (2), Yannic Sick, Jan Geldermans, Matthias Becker, David Scheid