SV Überroth - SV Hasborn 3 4:1 (1:1)

6. Spieltag

SV Überroth - SV Hasborn 3  4:1 (1:1)

Ü

SVRWHIII – hinter diesem Kürzel verbirgt sich nicht etwa ein sowjetischer Spionagesatellit oder die Weiterentwicklung einer Langstreckenrakete, sondern vielmehr die von Amateurtrainerguru Dominik Finkler dirigierte Auswahl von Eigengewächsen des SV Rot-Weiß Hasborn. Diese war am sechsten Spieltag zu Gast im Großwies-Stadion und stellte den SVÜ mit ihrer aufopferungsvollen Spielweise von Beginn an vor Probleme. Dass die Hausherren zuvor noch beim gemeinsamen Sonntagsfrühstück sowohl Team als auch Body gebuildet hatten, konnte den gewohnt holprigen Start in die Partie nicht verhindern. Nach dem ersten Eckball gingen die Gäste auch prompt durch Lukas Ney in Führung. Erneut schien die Mannschaft diesen Weckruf benötigt zu haben. Denn in der Folge bestimmte die Ludwig-Elf das Geschehen. Immer wieder brachen die Blau-Weißen vor allem über die Flügel durch die Gästedefensive und kamen dabei zu Chancen bester Art und Güte. Insbesondere die Vorstöße des sehr agilen Matthias Becker sorgten permanent für Gefahr. Allerdings scheiterten die Bohnentalkicker mehrfach und zum Teil kurios am Gehäuse, an Torwart Carsten Recktenwald oder an spontanen Maulwurfshügeln. Gerade als das kollektive Haareraufen der SVÜ-Gemeinde die örtliche Friseurinnung zu einer Krisensitzung zusammentreffen ließ, gebot Jens Frank als kostenbewusster Betriebswirt dem verschwenderischen Umgang mit diesen Gelegenheiten Einhalt und erzielte mit der kühlen Berechnung eines erfahrenen Kassenwarts den überfälligen Ausgleich. Dies sollte jedoch bis zur Pause der letzte zählbare Erfolg der nach wie vor großen Offensivbemühungen bleiben.

Nach dem Seitenwechsel spielten die Hausherren, als ob sie im ersten Durchgang nicht reihenweise Torgelegenheiten ausgelassen hätten. Aus diesem trügerischen Gefühl der Sicherheit heraus verloren sie zunehmend den Faden und das zuvor durchaus ansehnliche Angriffsspiel geriet ins Stocken. Just in der Phase, in der die Gäste ihrerseits noch einmal in die Partie zurückgefunden hatten, gelang der Ludwig-Elf per Doppelschlag eine Vorentscheidung. Eine Viertelstunde vor dem Ende bewahrte Jannick Heinrich nach einem Jannick-Heinrich-Gedächtnissolo über das halbe Spielfeld vorm Tor die Nerven und schob überlegt zur umjubelten Führung ein. Kurz darauf vollendete der eingewechselte Marcel Haupenthal eine schöne Kombination über den rechten Flügel per Seitfallzieher derart sehenswert, dass er wohl kurz über ein sofortiges Karriereende nachdachte. Dabei hatte der gebürtige Gelsenkirchener seinen rechten Huf bislang lediglich zum fachmännischen Ausdrücken selbstgedrehter Nikotinkunstwerke verwendet und schon ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, ihn sich zusammen mit dem Blinddarm operativ entfernen zu lassen. Die endgültige Entscheidung folgte in der 85. Minute. Zunächst konnte Keeper Jochen Müller in höchster Not bravourös gegen Lukas Ney parieren, ehe sein Pendant im Gegenzug gegen den durchgestarteten Jannick Heinrich den berühmten Schritt zu spät kam. Dabei wurde wieder einmal die Sinnfreiheit der Doppelbestrafung aus Platzverweis und Strafstoß offensichtlich. Nichtsdestotrotz vertrat Mittelfeldmotor Tobias Besch den verletzten etatmäßigen Schützen Bastian Backes würdig am ominösen Punkt und stellte den Endstand her, obwohl der selbsteingewechselte Dominik Finkler dank 27-jähriger Fußballerfahrung die Ecke erahnt hatte.

Am Ende stand ein insgesamt verdienter Erfolg des SVÜ, der sich noch einmal herzlich bei den Zuschauern und beim RWH III für ein stimmungsvolles und durchweg faires Derby bedankt.

Auch auf diesem Wege möchten wir Christian Hoffmann, der sich in einem unglücklichen Luftzweikampf eine Kopfverletzung zugezogen hatte, gute Besserung und eine schnelle Rückkehr auf den Platz wünschen!

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Startelf:

Jochen Müller – Yannik Veauthier, Matthias Backes, Andreas Zangerle, Yannic Sick (C) – Timo Friedrich, Tobias Besch – Matthias Becker, David Scheid, Jannick Heinrich – Jens Frank

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Eingewechselt:

Roman Magard, Marcel Haupenthal, Sascha Scherer, Yannic Bruns

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Tore:

1:1 - Jens Frank,

2:1 - Jannick Heinrich,

3:1 - Marcel Haupenthal,

4:1 - Tobias Besch (FE)