SV Überroth - SG Dirmingen/Berschw. 5:2 (2:1)

1. Spieltag

SV Überroth - SG Dirmingen/Berschweiler  5:2 (2:1)

Ü

Neue Liga, neuer Trainer, neues Fahrgefühl. Zum Auftakt einer Saison, in der beim SV Überroth nach einer enttäuschenden Spielzeit 2013/2014 vieles anders (im Sinne von besser) werden soll, gelang dem neuen Übungsleiter Andy Ludwig ein Einstand nach Maß. Zuvor hatte der starke Mann an der Seitenlinie seiner Mannschaft mit erfrischendem Realismus zunächst eine Besinnung auf den Kern des geliebten Spiels verschrieben und sie in akribischer Trainingsarbeit auf den ersten Spieltag vorbereitet. Bei herrlichem Sommerregen traf der SVÜ vor durchaus stimmungsvoller Kulisse gleich auf den selbst- und fremderklärten Aufstiegsfavoriten SG Dirmingen-Berschweiler, der auch den besseren Start erwischte. Die Blau-Weißen präsentierten sich anfangs zu abwartend und fanden meist erst in der Defensive Zugriff in den Zweikämpfen. Nach wenigen Minuten stabilisierte sich die Mannschaft jedoch zusehends und verlagerte das Spielgeschehen in die gegnerische Hälfte. Gerade als die Hausherren aus der aufkommenden Überlegenheit auch gute Torchancen entwickelten, gerieten sie nach einem Freistoß in Rückstand. Dass sich dieser Rückschlag nicht nachhaltig auswirkte, war der Entschlossenheit der reaktivierten SVÜ-Ikone Jens Frank geschuldet. Denn der Vereins-Ertor stellte nur kurz darauf unter Beweis, dass er während seines Sabbatjahres (vgl. Josep G., 2013) nichts von seiner Leguanhaftigkeit verloren hat: Nach einem langen Ball von Roman Magard umwieselte er im Strafraum seinen Bewacher und schob überlegt aus spitzem Winkel ins lange Eck ein. Der rasche Ausgleich verlieh der Ludwig-Elf merklich Auftrieb. Spielmacher David Scheid setzte seine Vorder- und Nebenleute immer häufiger gut in Szene. Zunächst scheiterte Matthias Becker nach einem wunderbaren Steilpass noch am gut reagierenden Gästekeeper. Aber kurz darauf hatte Jannick Heinrich größeres Abschlussglück, als er eine Kombination über David Scheid und Jens Frank mit der gleichen „You-can-do-this“-Attitüde vollendete, mit der er auch Stunden zuvor in Abwesenheit seiner Mutter einfach selbst den Kochlöffel schwang. In der Folge beherrschten die Bohnentalkicker das Spiel insbesondere deshalb, weil Kapitän Bastian Backes und sein Partner mit der Pferdelunge Tobias Besch im defensiven Mittelfeld gegen das starke Herzstück der SG endgültig die Oberhand gewannen.

Nach dem Seitenwechsel baute Trainer Andy Ludwig seine Truppe taktisch um und brachte Yannic Bruns auf den linken Flügel, wodurch in vorderster Front das Sturmduo Frank/Heinrich gebildet werden konnte. Diese Maßnahme sollte reiche Früchte tragen. Denn die beiden sorgten – unterstützt von den beiden Außenbahnspielern – für ständige Unruhe in der Gästedefensive. Das 3 zu 1 fiel schließlich durch eine Standardsituation. Andreas Zangerle erkannte in seiner Schussgewalt ein probates Mittel beim direkten Freistoß aus 30 Metern und hufte das Leder gen Gehäuse. Sein Geschoss konnte der Torwart der SG auf nassem Geläuf nur noch in die Mitte abwehren, wo Jens Frank schneller als alle anderen reagierte und in bester Müller-/Toni-/Inzaghi-Manier abstaubte. Als der gewohnt starke Jannick Heinrich anschließend auch noch nach einer gelungenen Co-Produktion des Sturmtandems einen Drei-Tore-Vorsprung herstellte, schien die Partie entschieden. Allerdings leistete sich der SVÜ nur wenige Minuten später schon eine Unachtsamkeit, die die Gäste prompt zum Anschlusstreffer nutzten. Daraufhin wurde das Spiel zunehmend körperlicher und die Blau-Weißen verlegten sich mehr und mehr aufs Kontern. Nach einem ebensolchen Gegenstoß war es erneut der unermüdliche Jens Frank, der für Ruhe im Reptiliengehege sorgte: Nach Ballgewinn in der eigenen Hälfte setzte er selbst Matthias Becker ein, der per Turbo-Boost am rechten Flügel zwei Gegenspieler stehen ließ und mit Übersicht auf seinen Passgeber zurücklegte. Dieser vollstreckte dann derart unvorhersehbar und sehenswert per Linksschuss, dass es niemanden im Großwiesstadion gewundert hätte, wenn sich Peter Jackson spontan die Filmrechte an „Lord of the Goals III – The Return of the Leguan“ (Arbeitstitel) gesichert hätte.

In der verbleibenden Spielzeit verwalteten die Hausherren diesen Vorsprung souverän und fuhren am Ende einen wichtigen und hochverdienten Auftaktsieg ein. Die Mannschaft muss die Einsatzfreude und vor allem das Selbstvertrauen aus dieser Partie in die kommenden Begegnungen mitnehmen, wenn sie den Esel in der Kabine weiterhin tanzen sehen will!

Ü

Startelf:

Jochen Müller – Yannic Sick, Roman Magard, Andreas Zangerle, Peter Jaumann – Bastian Backes (C), Tobias Besch – Matthias Becker, David Scheid, Jannick Heinrich – Jens Frank

Ü

Eingewechselt:

Yannic Bruns für David Scheid (46. Minute),

Matthias Backes für Bastian Backes (68. Minute),

Yannik Veauthier für Jens Frank (77. Minute),

Jan Geldermans für Jannick Heinrich (89. Minute)

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Tore:

1:1 - Jens Frank (30. Minute)

2:1 - Jannick Heinrich (36. Minute)

3:1 - Jens Frank (46. Minute)

4:1 - Jannick Heinrich (66. Minute)

5:2 - Jens Frank (72. Minute)