SV Überroth - SG 08 Ottweiler

11. Spieltag

SV Überroth - SG 08 Ottweiler  2:2 (0:1)

 

Nach der enttäuschenden Heimniederlage gegen den SV Bliesen, einem zerknirschten Abschlusstraining und einem externen Wachrüttler in der Spielersitzung hatte sich jeder einzelne Akteur mit blauem Trikot viel vorgenommen für die Partie gegen den Aufsteiger aus Ottweiler.

Die Anfangseuphorie der auf einigen Positionen durchgewirbelten Heimelf bekam allerdings schon sehr früh einen herben Dämpfer, als der bekannte Freistoßschütze der Gäste deren erste Möglichkeit auch direkt und unhaltbar für Schlussmann Jochen Müller verwandelte. Damit jedoch nicht genug: nach ca. 25 Minuten wurde ein Foul an Jens Frank nicht geahndet, der Revancheversuch hingegen umso härter und so musste man die restliche Spielzeit in (leider fast schon gewohnter) Unterzahl bestreiten. Zu allem Überfluss war Roman Magard wegen einer Verletzung gezwungen, frühzeitig das Feld zu verlassen, und wurde von Philipp Kirsch erstezt. Bis zum Ende der ersten Halbzeit festigte sich die Mannschaft von Trainer Rapin zwar, aber konnte sich nicht wirklich offensiv in Szene setzen.

In Durchgang zwei begannen die Hausherren mit neuem Mut und Kampfgeist und vor allem mit dem Willen, das Spiel zu drehen. So ergaben sich von Beginn an einige gute Möglichkeiten, die jedoch ein ums andere Mal ungenutzt blieben. Es musste also wieder eine Standsituation her: Patrik Thies – seit langer Zeit einmal wieder als Sturmführer im Offensivzentrum eingesetzt – tankte sich energisch im Strafraum durch und wurde (diesmal eindeutig) zu Fall gebracht. Den fälligen Elfer verwandelte Trainer Rapin sicher. Doch weil dieser Sonntag ein Seuchentag zu sein schien, währte auch diese Freude nicht lange. Nach einem Freistoß am Sechzehner, nur wenige Minuten später, kam der abgefälschte Ball zum Gästestürmer, der das Leder unkontrolliert ins Netz beförderte. Aber genau in dieser Situation, nach dem 3. Nackenschlag der Partie, bewies die Mannschaft Charakter und kämpfte nun leidenschaftlich gegen die drohende Niederlage an. Auch zu zehnt erspielte sich der SVÜ jetzt ein klares Übergewicht, ging hohes Risiko ein. Die komprimierte Viererkette Besch, Backes, Surgiel stand trotz Unterzahl auch in Bedrängnis gut. Vor allem die eingewechselten Andy Weißhaar und Philipp Kirsch, sowie Sturmsolist Patrik Thies sorgten für Bewegung und Gefahr, doch viele Hereingaben konnten nicht verwertet werden. Aufregung gab es noch einmal kurz vor Ende der Partie, als ein Gästeverteidiger den Ball vor der Torlinie vermeintlich mit der Hand klärte, doch die Sicht des souveränen Schiedsrichters war durch das Gewühl im Strafraum extrem eingeschränkt. Die Schlussminuten wurden daher umso dramatischer, bis das nun schon fast verzweifelte Anrennen der Blau-Weißen in der vorletzten Minute endlich belohnt wurde: Tobias Besch bediente Patrik Thies, der den Ball akrobatisch auf Pascal Staub weiterleitete. Dieser vollstreckte dann per Seitfallzieher oder aber Dampfhammer zum überfälligen Ausgleich.

Fazit: Obwohl das 2:2 nur einen mageren Punkt zu Hause bedeutet, muss man der Mannschaft v.a. für die Leidenschaft und den Einsatz der zweiten 45 Minuten absoluten Respekt zollen. Diesen psychologischen Schub gilt es nun in die folgenden 3 Gastspiele in der Fremde mitzunehmen.

 

Startelf:

Jochen Müller – Michael Surgiel, Matthias Backes, Tobias Besch, Michael Bauer – Markus Scherer, Roman Magard, Jens Frank, Patric Rapin, Pascal Staub – Patrik Thies

 

Eingewechselt:

Philipp Kirsch, Andy Weißhaar

 

Tore:

Patric Rapin, Pascal Staub